Ode auf das Maar
Der Schlaf des Sees verdampfte, ein blauer Rauch,
das Uferschilf erzitterte ängstlich-froh,
als wollte, was wir träumten, weiter-
tragen die Welle zu Schilfrohrsängern.
Doch stieg noch Klang aus anderen Tiefen auf,
Geläut von Glocken silbern im grünen Maar,
und Stimmen wie aus Triton-Muscheln
quollen empor aus den Wasserkrypten.
Wie schön sich stumm zu einen dem Element,
das singt, und seine glänzende Haut mit ein-
getauchtem Antlitz weich zu finden,
sprudelte auch aus dem Abgrund Geysir.
Uns hat im Gras getrocknet der späte Strahl,
umgaukelt dich wie trunkenen Falters Lust
schon Träumerei mit buntem Flügel,
Schlummer sank nieder wie Tau, bis plötzlich
uns Zwitschern aus dem dämmernden Laub geweckt,
es waren wohl verwandelt in eine Schar
von Vogelgeistern hier Ertrunkne,
Irrlichter lockten sie, Röhrichts Seufzen.
Wir aber kamen heim in ein kaltes Licht,
worin die Mücke starrte, Erinnerung,
und welch ein Hauch sie kann beseelen,
wissen wir nicht. Ist es meiner, deiner?
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