O Hauch der Nacht
Kartage-Sonett
Nacht zwischen all den Sonnen, Nacht und Nacht.
Corona jeden Wortes, strahlt die Stille.
Wer mag von Leere reden, wer von Fülle?
Des Morgens Rose dämmert, welke Pracht.
Durch Gärten gehst du, blühendsten Verfall.
Die Mauer zeigt dir schon, das Wort die Spalten,
wo graue Moose sich und Schatten ballten
und was im Schlaf herniederrinnt, Gelall.
Und doch sprach Segen jener bei dem Mahle
mit Flammenzungen über Brot und Wein,
daß nimmer ihnen das Gedächtnis fahle.
Uns blieb vorm Kreuz der stumme nur, der Stein,
da wir der Kerzen banges Flackern sehen.
O Hauch der Nacht, o schwarzer Flocken Wehen.
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