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O Deus miserere

25.10.2020

Die Rose ist verblüht,
ihr Duft ist schon verflogen.
Das Wort, die goldne Frucht,
hat Fäulnis überzogen.

Was noch im Dunkel seufzt,
ist blinder Würmer Nagen.
Der zarte Fittich Lied,
er konnte uns nicht tragen.

Des Dichters blauer Blick
ward trüb in Schwermutpfützen.
Des Denkers feiner Strahl
zerstob in faden Witzen.

Wir tranken dunkle Glut,
uns leuchtete die Leere.
Wir fallen Aug in Aug,
o Deus miserere.

 

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