Nesseln
Auch sie blühen zart.
Doch hüte dich, weiche Lippe!
Sie küssen heißt wissen!
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Die über den Zeilen schwirren,
Mücken des Zeitgeists.
Was sie anbeten, ist Dung.
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Penisdichter.
Reizung nur bläht sie auf,
die Schwellkörper ihres Gelalls.
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Die Flut steigt.
Noah döst. Zerbrochen
die Arche der Dichtung.
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Blutegel am Körper des Staats.
Bauchredner
transdanubischer Sprachen.
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Der Talar hat gekratzt.
Das Kreuz war ein Kreuz.
Priester im Dienste Babels.
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Sankt Peter, ein Philanthropin.
Die Hostien, mit Honig bestrichen.
Die Glocken läuten zum Symposion.
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Milch und Blut,
schreit das Herz.
Sie aber schreiben mit Lymphe.
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Das apokalyptische Tier,
ein Schoßhund. Sie hätscheln es
mit den Matzen der Ahnen.
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Es ekelt sie ihre Herkunft, ihre Haut.
Sie tätowieren sie
mit barbarischen Zeichen.
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In den Wahnbildern der Wüste
suchen sie Trost
und finden kein Wasser.
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Ihre Orakel sind Harlekins,
Mimen, getünchte Gräber.
Sie inspiriert die Kloake.
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Der die Rettung birgt,
Geist der Propheten.
Sein Spiegel ist für sie leer.
*
Krethi und Plethi laden sie
an ihren Tisch.
Doch selbst diese ekelt der Fraß.
*
Der große Morgen ist da.
Sie haben verpennt.
Nur ein Reh grast auf der Lichtung.
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