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Nesseln

21.06.2015

Auch sie blühen zart.
Doch hüte dich, weiche Lippe!
Sie küssen heißt wissen!

*

Die über den Zeilen schwirren,
Mücken des Zeitgeists.
Was sie anbeten, ist Dung.

*

Penisdichter.
Reizung nur bläht sie auf,
die Schwellkörper ihres Gelalls.

*

Die Flut steigt.
Noah döst. Zerbrochen
die Arche der Dichtung.

*

Blutegel am Körper des Staats.
Bauchredner
transdanubischer Sprachen.

*

Der Talar hat gekratzt.
Das Kreuz war ein Kreuz.
Priester im Dienste Babels.

*

Sankt Peter, ein Philanthropin.
Die Hostien, mit Honig bestrichen.
Die Glocken läuten zum Symposion.

*

Milch und Blut,
schreit das Herz.
Sie aber schreiben mit Lymphe.

*

Das apokalyptische Tier,
ein Schoßhund. Sie hätscheln es
mit den Matzen der Ahnen.

*

Es ekelt sie ihre Herkunft, ihre Haut.
Sie tätowieren sie
mit barbarischen Zeichen.

*

In den Wahnbildern der Wüste
suchen sie Trost
und finden kein Wasser.

*

Ihre Orakel sind Harlekins,
Mimen, getünchte Gräber.
Sie inspiriert die Kloake.

*

Der die Rettung birgt,
Geist der Propheten.
Sein Spiegel ist für sie leer.

*

Krethi und Plethi laden sie
an ihren Tisch.
Doch selbst diese ekelt der Fraß.

*

Der große Morgen ist da.
Sie haben verpennt.
Nur ein Reh grast auf der Lichtung.

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