Nausikaa
Wo Apfelsinen, feuchte Sonnen, glimmen,
im Haine der Phäaken, und Zitronen,
im Dämmerlaube fahle Monde, schwimmen,
muß auch der Liebe Wunderrose wohnen.
Bist du es nicht, Nausikaa? Die Wangen
erröten dir von eignen Blutes Singen.
Hält dich das Bild des Irrenden gefangen,
ihm deiner Blüten Flammen darzubringen?
Sprang dir der Ball, von Eros Hauch gehoben,
vielleicht zu weit ins Dickicht von Mimosen,
dein Wort glänzt noch, aus goldnem Garn gewoben,
und deiner Anmut Bild umranken Rosen.
Das Wort „Kehrst heim du, magst du mein gedenken“
ließ auf des Ahnensaales lichter Schwelle
dich der Entsagung Wimpern milde senken,
und dunkler Duft umfloß die Rosenhelle.
Uns aber, die in kahlen Zimmern warten,
bis abgebrannter Herzen Stümpfe blaken,
erglühe, Rose, aus versunknem Garten,
umrauscht von blauem Vers, Land der Phäaken.
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