Nachtfahrt
Womit am Ufer sie schien fest vertaut,
die Seele hat des Nachts das Band zerschnitten.
Ein schwanker Kahn ist sie hinweggeglitten,
hat sich dem Schaum der Welle anvertraut.
An Bildern, heimatlichen, treibt sie hin,
wo Silber in das Wasser tauchen Weiden,
ihr Gold versprühen, weil sie, ach, muß scheiden,
die Lilien, Purpur Edens Königin.
Es brechen ab der Sinne zarte Brücken,
in fremde Wildnis reißt die hohe Flut,
wie unterm Mond Persephones geschwollen.
Frag nicht, wie unerfüllte Liebe tut,
es wollen Asphodelen sie berücken,
Geseufz, der Erde grauem Mund entquollen.
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