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Müden Dichters Winke

27.05.2023

Sei wie das Wehen des Holunders,
Gardinenbausch, vom Mond gebläht,
die Rüsche eines Blumenwunders,
ein Reim, ans Traumrevers genäht.

Die Knospe nimm, keck hingehalten
von einer Fee, die schelmisch lacht,
wenn jäh die Blüten sich entfalten
und süßer Duft dich schwanken macht.

Der Dämmerschilfe Odem trinke,
vom Geist des Wassers hochgestimmt,
als ob noch einmal Ferne winke,
sieh, wie ein Boot ans Ufer schwimmt.

Laß nur das tumbe Ruder fahren,
o treibe hin gedankenlos,
hör bloß, wie lüstern Tritons Scharen
schon schwappen um das lecke Floß.

Im Dunkel knirscht es noch ins Röhricht,
mag es die Toteninsel sein,
steig aus, und blick zurück nicht töricht,
hier hüllt der Stille Laub dich ein.

 

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