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Moselstraße, Frankfurt am Main

22.05.2012

Aus fernen Gärten Melodie –
Töne kühlen dein Gesicht.
Lilien sprühen Morgenlicht.

Auf dieses Eiland wurden sie verschlagen.
Ein schwarzer Wind fraß das Gebälk,
ein Wind voll Teer und Aas.

Die Mauer wuchs aus Überdruss und Gram.
In Nächten pochender Qual.
In Tagen blühenden Eiters.
In Nächten rieselnden Marks.
Die Mauer wuchs aus Widersinn und Scham.

Mit blutigen Wattefüßen schlürfen sie durch Luft.
Gott halten sie hin das Narbengesicht,
das Ödem und die Geschwulst.

Die Mauer wuchs aus Überdruss und Gram.
In Nächten schwärender Angst.
In Tagen zungenlosen Dursts.
In Nächten abgenagten Sinns.
Die Mauer wuchs aus Widersinn und Scham.

Ein jeder glänzt im Aussatz seiner Sucht.
Der Liebe unersättlich-blinder Wurm
frisst schmatzend sich durchs Hirngeweide.

Aus fernen Gärten Melodie –
Töne kühlen dein Gesicht.
Lilien sprühen Morgenlicht.

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