Mortale Pointen
Den Kopf im Gasherd:
„Am Ende mach ichʼs umgekehrt –
der Hintern sei der Welt verehrt!“
Den Kopf in der Schlinge:
„Das Drama war schlecht inszeniert –
hat meinen Edelsinn geniert!“
Mit der Pistole im Mund:
„Der Schuss gilt dir,
ma Chère, ma Chère!“
Vor dem Abgrund schaukelnd:
„Könnt ich in diesem letzten Grauen
die Blumen meiner Kindheit schauen!“
Sich die Pulsadern öffnend:
„Könnt ich in dieses Blutes Läufen
meine große Schuld ersäufen.“
Den Finger am Abzug:
„Die Regie hat sich verschätzt –
die Heldenrolle falsch besetzt!“
Am Geländer der Brücke:
„Wenn ich ein Vöglein wär,
und auch zwei Flügel hättʼ,
flög ich …“
Im Teich mählich versinkend:
„Ich war für dieses Lebens
schweren Trug
nicht leicht genug!“
Nachdem er sich mit Benzin übergossen:
„Ich gönn mir eine letzte Zigarette
auf meines Lamas Blumenkette.“
Bevor er sich das Harakiri-Messer in den Bauch stößt:
„Verloren, aber nicht besiegt!
Des Kaisers Sonne ewig fliegt!“
Bevor er aus dem Fenster springt:
„Die Aussicht ist so delikat!
Für ein Foto istʼs zu spat.“
Den Kopf auf der Schiene:
„Ich spür die letzten Vibrationen –
als würd auf heißem Schoß ich thronen!“
Im freien Fall:
„Mein Fallschirm bleibe unentfaltet!
Der Seele Sehnen ist erkaltet.“