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Mortale Pointen

09.10.2013

Den Kopf im Gasherd:
„Am Ende mach ichʼs umgekehrt –
der Hintern sei der Welt verehrt!“

Den Kopf in der Schlinge:
„Das Drama war schlecht inszeniert –
hat meinen Edelsinn geniert!“

Mit der Pistole im Mund:
„Der Schuss gilt dir,
ma Chère, ma Chère!“

Vor dem Abgrund schaukelnd:
„Könnt ich in diesem letzten Grauen
die Blumen meiner Kindheit schauen!“

Sich die Pulsadern öffnend:
„Könnt ich in dieses Blutes Läufen
meine große Schuld ersäufen.“

Den Finger am Abzug:
„Die Regie hat sich verschätzt –
die Heldenrolle falsch besetzt!“

Am Geländer der Brücke:
„Wenn ich ein Vöglein wär,
und auch zwei Flügel hättʼ,
flög ich …“

Im Teich mählich versinkend:
„Ich war für dieses Lebens
schweren Trug
nicht leicht genug!“

Nachdem er sich mit Benzin übergossen:
„Ich gönn mir eine letzte Zigarette
auf meines Lamas Blumenkette.“

Bevor er sich das Harakiri-Messer in den Bauch stößt:
„Verloren, aber nicht besiegt!
Des Kaisers Sonne ewig fliegt!“

Bevor er aus dem Fenster springt:
„Die Aussicht ist so delikat!
Für ein Foto istʼs zu spat.“

Den Kopf auf der Schiene:
„Ich spür die letzten Vibrationen –
als würd auf heißem Schoß ich thronen!“

Im freien Fall:
„Mein Fallschirm bleibe unentfaltet!
Der Seele Sehnen ist erkaltet.“

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