Miniaturen des Lebens XII
Wir wandeln unterm Schleier des Gesetzes,
durch den wir sehen aus dem Dunkel steigen
des Lichtes Blüte und den offenen Tag,
und wie der Sturm die Blüte schüttelt
und streut der Blätter Abschiedsgrüße
in das Grab der allzu frühen Nacht,
und wie wir stumm zur Heimat hasten,
die graue Wolkenwand uns engt.
Und haben manchmal noch von jener Blüte
einen Duft ins Zimmer heimgebracht,
der uns im schwachen Schein der Lampe
erinnert an das tränenhelle Ja,
das aus dem Mund der Rose niedertroff.
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