Miniaturen des Lebens XI
Zwei graue Buddhaköpfe aus Basalt
ragen aus dem Grün, manchmal
rutscht die Schnecke darauf abwärts,
manchmal zittert dort ein Tropfen Licht
silbern auf dem kahlen Schädelrund,
dessen Mund in dunkler Erde schweigt.
Dem Wetter wunderbar ergeben,
umspielt sie tags der heiße Strahl,
küßt kühles Sternenlied sie nachts.
Da hat die Spinne schon gespannt
den Faden an ein müdes Augenlid,
und ein Zitronenfalter sonnt sich lang
auf platter Nase seine gelben Flügel.
Wie wäscht der warme Regen mild
von ewigen Schlafes Stein den Staub,
den niemals Traum verstört von Dämon
oder Tier, der dicht und immer dichter
übermalt von grünem Span und Flechten
von eigenen Gewichtes Gnaden langsam,
langsam in der Erde Nacht einsinkt.
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