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Maurice de Guerin, Ma sœur Eugénie

27.03.2021

I

En l’âge d’enfance,
J’aimais à m’asseoir
Pour voir
Dans le ciel immense
L’oiseau voyager
Léger.
Quand le ciel couronne
Les horizons bleus
De feux,
Plus d’un soir d’automne
Aux bois m’a surpris
Assis,
Écoutant les ailes
Qui rasaient les toits
Des bois,
Bruissant entre elles
Comme les flots clairs
Des mers.

II

Et ces mélodies
Pénétraient mon cœur
Rêveur,
Et mes rêveries
Faisaient mieux qu’un roi
De moi.
Ma sœur Eugénie
Au front pâle et doux,
Chez vous,
Bois pleins d’harmonie,
Aux soupirs du vent
Souvent
Mêlait sa romance
Qui faisait pleuvoir
Le soir
La douce abondance
Des pleurs qu’au désert
On perd.

III

Elle aimait mes rêves
Et j’aimais les siens
Divins ;
Et nos heures brèves
Passaient sans témoin
Au soin
De faire l’échange
De biens entre nous
Si doux ;
Mille rêves d’ange
Allaient de son sein
Au mien.
Quand la feuille grise
Sous le vent follet
Roulait :
« Vois comme la brise
Fait de ces débris
Des bruits, »
Disait Eugénie ;
Et toutes les fois
Qu’au bois
La feuille flétrie
Au vent qui passait
Tombait,
Elle, sans parole,
Mais levant tout droit
Son doigt,
Montrait ce symbole
Qui dans l’air muet
Tournait.

IV

À travers les branches
Et parmi le noir
Du soir,
Si des ailes blanches
Reluisaient soudain,
Mon sein
De mille pensées
Soulevant le poids,
Ma voix
Disait : « Nos années
Sont ces passagers
Légers. »

V

Sur nos têtes frêles,
Poussés par les vents,
Douze ans
Ont battu des ailes
Depuis les accords
D’alors ;
Mais leurs ailes lourdes
Dans l’ombre des soirs
Trop noirs
Passent toutes sourdes
Sans bourdonnements
Charmants.

VI

Voici qu’une année,
Du mont éternel
Du ciel
Vers nous inclinée,
Sur nous va passer,
Glisser.
Vous qui, par les plaines
Écoutez les chants
Errants
Des choses lointaines,
Quel est aujourd’hui
Celui
De l’an qui s’avance ?
Est-cee un oiseau doux
Vers nous
Portant l’espérance
Et le rameau frais
De paix ?

VII

Quel bruit font ses ailes
Je voudrais avoir
Ce soir
De sûres nouvelles
De ce nouvel an
Venant :
Aura-t-il les charmes,
Ma sœur, de ces jours
Si courts
Où toutes nos larmes
Venaient du bonheur
Du cœur ?

 

Meine Schwester Eugénie

I

In den frühen Zeiten
blieb ich gerne stehen,
um zu sehen,
wie die Vögel gleiten
durch den blauen Schoß
schwerelos.
Wenn des Himmels Pracht
ungeheuer
krönten Feuer,
in manchen Herbstes Nacht,
saß ich wie in Träumen
unter Bäumen,
hörte ich das Schnellen
der Gefiederfächer
über grüne Dächer,
und die lichten Wellen
rauschten hin und her
wie im Meer.

II

Die schönen Weisen,
ins Herz gedrungen kaum,
wurden Traum,
und im Traum zu reisen
krönte mich
königlich.
Meine Schwester Eugénie,
das Antlitz fahl und weich,
in deinem Reich,
Hain voll Harmonie,
Geseufz im Wind
gab hin das Kind
ihre Liebestöne,
Tränen, hell entsprungen
Dämmerungen,
Überfülle schöne,
Tränen, schnell zerronnen
unter Wüstensonnen.

III

Sie liebte meine Träume,
und so ich die ihren,
die von Göttern rühren.
An der Fluchten Säume
wachte zeugenlos
uns der Eifer bloß,
Duft der Worte weich,
den er blies,
bleibe süß.
Tausend Träume engelgleich,
ihrem Schoß entschwebt,
haben mich belebt.
Und ein trunknes Blatt
kam in Windes Wirren
in ein Schwirren:
„Hör, wie Hauchen matt
aus den Trümmern
lockt noch Wimmern“,
Eugénie hat es gesagt.
Und ein jedes Mal,
wenn im grünen Saal,
ein Blatt, das schon zernagt,
von Windes List
gefallen ist,
hob sie schweigend
ihre ausgestreckte Hand,
bevor es schwand,
auf das Sinnbild zeigend,
das aus stummem Blau
sank ins tote Grau.

IV

Sah es durch Zweige gleißen,
durch die Nacht
so sacht,
die Fittiche, die weißen,
in jähem Widerschein,
hob mein Herz den Stein,
Bilder, wunderbare,
machten es gesund,
und mein Mund
sprach so: „Unsre Jahre
sind wie solche Reisen
durch des Äthers Schneisen.“

V

Über unsren Häuptern zart
sind in Windes Fron,
zwölf der Jahre schon,
die Flügel, und ihr Kampf ist hart,
wie ferne liegt die Einigkeit
der frühen Zeit.
Und sie streifen bang,
in abendlichen Schatten
zu ermatten,
vorüber ohne Widerklang,
Rauschen ist verwehrt,
das so liebenswert.

VI

Doch der Zeiten Reigen
wird sich drehen,
und von Himmelshöhen,
die sich gnädig zeigen,
beflügelt unser Gehen
Wehen.
Und du hörst ein Singen,
süßer Sänge
Widerklänge,
von fernen, fernen Dingen.
Reißt aus jenem Licht
sich nicht
ein erstes Strahlen los?
Ist es die Taube süß,
die uns ließ
den grünen Zweig im Schoß,
der Hoffnung Unterpfand
für ein Friedensland?

VII

Was auch die Flügel sagen,
ich möchte angefacht
von dieser Nacht
die hohe Kunde wagen
von neuen Zeiten,
die sich uns bereiten:
Werden ihre Zauber bannen,
Schwester, wie die fernen Tage,
goldner Rauch der Sage,
da uns Tränen einzig rannen
aus dem Bronnen
süßer Wonnen?

 

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