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Loreley

01.03.2019

Nymphe des Nebels,
Seufzer wogenden Schaums
auf Wassern grüner Entsagung,
du bist, gelockt vom Blau des Himmels,
an Trauben-Ranken emporgestiegen
zum schroffen Horn
einer unerbittlichen Aussicht,
einmal zu sehen,
einmal mit kindlichen Blicken
des Danks, der Entrückung,
die Herkunft des Rauschens
in der Herz-Grotte Dunkel,
den Vater des hohen Gesangs,
den herrlichen Strom in der Tiefe.

Die traumgeäderten Schuppen,
Mondes dunstige Lippen,
wurden blaß wie unter Zucken
ein ans Ufer geschwemmter Fisch,
auf Felsens härtester Bettstatt
leckte die salzige Zunge der Sonne
die kleinen blauen Perlen
aus dem goldenen Rauch deines Haars,
und was das Herz des Schiffers bezirzte,
waren die Muscheln voll Wehlaut,
die von den Flossen dir glitten.

 

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