Lebens wilde Anmut
Wir stiegen im ersten Strahle hügelan,
noch troff die Nacht vom schwarzen Glanz der Beeren.
Des Lebens wilde Anmut uns zu lehren,
hat sich die Herbstzeitlose aufgetan.
Dem Rosen prangten wie auf grünem Fluß,
der Seidenschal ward dir am Dorn zerrissen.
Nichts soll dein hoher Lebenstag vermissen,
hat dir mein sanfter Blick gesagt, mein Kuß.
Als müde ich die Stirn ans Kreuz gedrückt,
das einsam auf der kahlen Höhe ragte,
war es dein Weinen, das mir schimmernd sagte,
das tote Holz grünt neu, vom Tau entzückt.
Laß, Dichter, Liebende die Fülle finden,
den Vers im Delta blauen Schweigens münden.
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