Kristalle in der Nacht
Es tönen fern Kristalle in der Nacht,
wenn trostlos wir am offnen Fenster stehen.
Die Klänge, die uns aus dem Dunkel wehen,
sie steigen hehr und fallen demutsacht.
Es rankt sich Ton an Ton um hohes Licht,
das milde sie betaut mit feuchten Funken.
Die Herzen, die aus diesem Kelch getrunken,
sie flammen auf, doch sie verbrennen nicht.
Setz, Dichter, deinen Vers auf solch ein Fluten,
wie eine Knospe auf der Schwermut Wogen,
die weiße Blüte, heimlich noch gesprossen
dir zwischen Schatten, unter Dornenruten,
hat sie vom Jenseitslicht sich vollgesogen,
schenkt uns den Traum, von wehem Duft umflossen.
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