Kranz auf den Wassern
Paul Celan gedenkend
Wer im Licht die Quelle schaut,
die ihm wehe Schatten spendet,
wessen Schmerz in Tränen taut,
hat den Seelenweg vollendet.
Gnade nur kann innres Licht
aus dem Abgrund wecken,
rauschen Blätter am Gedicht,
birgt ein Kranz den Weltenschrecken.
Wem des Schicksals Würgegriff
läßt den Geist im Wahn erzittern,
sieht die Trümmer fern am Riff,
nah das Blau nicht hinter Gittern.
Singt er wie Sirenen wild
Schädeln, die noch grinsend blassen,
scheuen wir das wunde Bild,
müssen ihn der Ödnis lassen.
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