Skip to content

König ohne Land

10.10.2024

Das Reich der Dichtung war ein Königtum,
der König aber trug statt einer Krone
von Eppich einen Kranz und rotem Mohne,
der Veilchen holdes Neigen war sein Ruhm.

Der Dichter war ein König ohne Land,
er ging durch der Erinnerung lichte Auen
und sah an Blumenwimpern Flocken tauen.
O Lied, versickernd wie der Tau im Sand.

Wie weiße Blüten still auf Teichen fließen,
schwamm seiner Insel schneegefüllte Schale,
die leise Verse langsam kreisen ließen.

Der Dämon tauchte in den Staub das Bild
der Hoheit, daß es grau wie Asche fahle,
die aus urinbespritzten Gluten quillt.

 

Comments are closed.

Top