Kindheitsbilder, fast verblichen
Zigan, du mit der alten Laute,
du schürtest Feuer in der Kehle,
damit es keinem Sange fehle
an Funken, wenn der Abend graute.
Du bist um unser Haus gestrichen,
und taubengleich sind helle Hände
geflattert, brachten dir die Spende.
Ihr Kindheitsbilder, fast verblichen.
Die Greisin, die auf ihrem Schoße
das Lieblingshuhn so sanft gehalten,
wie ferngerückt sind die Gestalten,
sie trieben hin auf Charons Floße.
Die Narbe, die ich tasten konnte,
Großvaters Siegel aus den Schlachten,
sie dunkelt wie des Lichtes Frachten,
Obst, Beeren, Knospen, hold besonnte.
Ach, machte blind mich Schluchzen, Weinen,
daß meine Gräber überzogen
von Moos und grauen Efeus Wogen,
die Namen blassen auf den Steinen.
Die Osternacht, als Herzen glühten
und wir das Lumen Christi priesen,
brach Krokus aus den Dämmerwiesen,
auf dunklen Rhein gestreute Blüten.
Wir wollen unsre Augen schließen
und lauschen, ob die müden Venen
die alten Hymnen uns noch dehnen
und sanfte Rhythmen herzwärts fließen.
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