Jugend in Koblenz V
Oft gingst erwartungsfroh du
in den Blumenhof der grauen Kastorkirche,
deiner Kirchen ältester und strengster.
Das jugendliche Herz, es pochte unsinnig
laut – als wärest du berufen,
dich hier zum Dichter taufen zu lassen
unterm zarten Getröpfel basaltnen Brunnens –
oder als solltest du (für welche Liebe?), unbeholfen
wie eine Hummel, die sich im Vorhang verfing,
für sie, die noch keinen andren Namen trug
als deinen, aus dem Rieseln,
aus dem Schwirren oder Flüstern,
das wie tibetanisch-bunte Fähnchen
an Buchs und Rosensträuchern hing,
reimen deinen Sinn, nicht ohne Charme …
Jedoch, du trottetest von dannen wehgemut,
wie du gekommen: mit heißem Herzen,
linkischem Gefühl und leeren Taschen.
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