Jugend in Koblenz I
Sangen auf der Wiese vor dem Schloss am Rhein
nicht die Blumenkinder –
herzten, küssten sich und riefen sie
dir nicht zu, als du scheu den Blondschopf schwenktest?
Der Sommerabend war so lau, die Rosen glühten
ihre Sehnsucht aus – und du?
Dein offnes Hemd blähte ölberauschter Wind,
von Seufzern feucht.
Der Schimmer, der dich bannte, bunte Lampen
von den weißen Schiffen – oder
aus dem Zauberdunst der Gärten, wo Perlen
aus Goldpokalen sprangen.
Der Rhein blieb weise, er achtete nicht dein
und gurgelte dahin, dahin –
doch harte Felsenburg zerschmolz in Nacht
im Gold der frühen Träume.
Du warst mit deinem klopfenden Herzen so allein,
doch aus dem Wasser riefʼs dir zu
mit Kinderstimmen oder hellen Glocken,
die Deinen seien nicht mehr fern.
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