Jäh angeschlagene Saiten
Das Aussprechen eines Wortes ist gleichsam ein Anschlagen einer Taste auf dem Vorstellungsklavier.
Ludwig Wittgenstein
Jäh angeschlagen, zittern bange Saiten.
Als würden Blitze durch das Dunkel zacken
und Schauern beugen sich der Anmut Nacken,
scheinst über Feuerknospen du zu gleiten.
Schon bettet dich ein Raunen schwanker Halme,
an Blütenlippen schimmern leise Reime,
und Worte sagst du vor dich hin, geheime,
sie windend dir zum Kranz, zum Dankespsalme.
Bleibt, Dichter, Rascheln dir von dürren Blättern,
gehst einsam du durch herbstliche Alleen,
tönt noch ein Echo zartgeschweifter Lettern,
als habe Sturm in deine Schrift geblasen.
O fühl, wie toter Blumen Seelen wehen,
die einst geprangt in schön bemalten Vasen.
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