Skip to content

Ins Leben gekitzelt

15.12.2013

Eine Stute, die ihr Fohlen,
dem eben die Nabelschnur riss,
mit mütterlich-geduldiger Zunge
in die Freiheit des Lebens leckt …

Deinen Kopf und deine Schultern,
deine Brust und deinen Leib
umschleichen und umschmeicheln
lieblich lachende Feuerzungen,
die dich ins Leben kitzeln,
die dich ins Leben singen.

Ich liege, ein modrig-feuchter Stamm,
am Wegrand Tag und Nacht,
die Rinde blättert, das Mark ist mürbe,
kleines Leben, flirrend-wirrendes,
schmatzend-kratzendes,
kauend-verdauendes Wesen
kriecht in mich ein, surrt wieder aus.

Manchmal streunst du vorbei
und hockst dich gähnend nieder
auf den alten Stamm,
behaglich schaust du dich um,
ob wohl noch Beeren locken.
Und das Weben der Mücken
macht dich sinnen und fragen,
ob aus dem Licht der Birken
ein Schatten trete hervor.

Kommentar hinterlassen

Note: XHTML is allowed. Your email address will never be published.

Subscribe to this comment feed via RSS

Top