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Im hohen Schnee

23.03.2025

Im hohen Schnee siehst du die Linie kaum,
dort muß den Hügel sie vom Himmel trennen.
Du kannst, was unten, oben, nicht benennen,
verwischt die Grenze zwischen Tag und Traum.

Ein Tropfen, der aufs weiße Kissen fällt,
versickernd höhlt er einen Schattenstollen.
Wie die Kristalle in die Erdnacht rollen,
mit ihnen, was gesprüht im Glanz der Welt.

Das Wort erbleicht, die frostbehauchte Rose,
bald schmilzt sein Sinn dahin in süßes Tauen.
Ein Schneeball hängt dein Kopf, der augenlose,

an einem Strahl des Monds im Orphisch-Blauen.
Fern hörst du aschenfahler Zunge Lallen:
O Sommernacht, durchglüht von Nachtigallen.

 

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