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Im alten Garten

09.11.2018

Alter Garten, wo dir Blätter
flüstern, was du längst geahnt,
Abendzeit hat Veilchenduft,
und das Auge seine Träne.

Schönes Antlitz, das die Sonne
scheidend dir aufs Wasser legt,
und dir schrickt die Hand zurück,
daß es noch ein Weilchen blicke.

Doch dies wunderliche Singen,
rinnend über Stein und Moos,
rinnt auch über deinen Schmerz,
muß aus tiefen Träumen kommen.

Alles hüllt es ein mit Hauchen
schwermutsanft, den Apfelbaum
vor dem morschen Gartenhaus,
und im Glanze krumm, den Wurm.

Weht der Wind es her von Gräbern,
wo es aus dem Dunkel steigt,
tropft es von dem toten Holz
efeudunkel, leises Flehen?

 

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