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Ich will dein Smartphone sein

03.06.2013

Dann bin ich Tag und Nacht bei dir.
Du lässt mich nicht mehr aus den Augen.
Du kannst die Finger von mir nicht lassen.

Ich will dein Smartphone sein.

Nachts lieg ich neben dir im Bett.
Mein Screen behaucht an deinem Mund.
Manchmal leuchte nachts ich ohne Grund.

Ich will dein Smartphone sein.

Ich bin mit dir total intim.
Ständig musst du auf mir wischen.
Ständig bist in mich vergafft.

Ich will dein Smartphone sein.

Du bist mit mir total intim.
Ich lese alles, was du liest
und was du chattest, mailst und simst.

Ich will dein Smartphone sein.

Und plötzlich öffnet mir dein Touch
ein Bild von diesem angegelten Beau.
Hallo, ich binʼs, der dir es halten muss.

Und dann les ich diesen Kitsch,
ständig ins Gesicht mir eingetippt:
„Keiner schöner, keiner zärtlicher …“

Ich will dein Smartphone sein.

Mit deinen blauen Augen gleitet über mich
die Angst. Schon beim ersten „L“,
mit dem du mich schlägst, stürz ich ab.

Ich kann dein Smartphone nicht mehr sein.

Ich lieg auf einem Schrottberg toter Phones.
Mein Screen bleibt unbehaucht, ist kalt.
Manchmal leuchte nachts ich ohne Grund.

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