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Ich streune bloß umher

12.05.2014

Die Kunst mag wohl das Leben groß ergänzen,
wie wir einander im Leben nicht ergänzen konnten.

Ich streune bloß umher,
wie ein Hund, der sich von der Kette
im finsteren Hinterhof losgerissen hat
und nun in fremden Vierteln streunt und winselt.

Ich streune bloß von Augenblick zu Augenblick
und suche zu vergessen
die Zeitenfülle, die wie aus Waben Honig
tropft inmitten.

Ich ziehe mir die Mütze tief über beide Ohren
und höre doch im Wind wie eines Kindes Schrei
deinen Schrei.

Ich werfe mich wie eine Hure
an den ersten besten Eindruck
und suche zu vergessen
den hohen Glanz, der mit den Wolken-Nomaden
zieht und weiterzieht.

Ich streune bloß von Augenblick zu Augenblick,
ein gewesener Kettenhund,
eine Hure des ersten besten Eindrucks –

ich schlafe nur bei Licht,
denn wird es um mich dunkel,
erscheinen gleich zwei Augen
und bitten flehentlich,
zwei Augen,
die noch lange schweben dort.

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