Ich schwirre um dein Aug
Ich schwirre um dein Aug wie die Libelle
über einem grünen Teich, entronnen
allem fernen Ziel, und zitternd doch,
ob mich der feuchte Glanz noch lange hält,
denn dunkel schwebt wie banges Schilf die Wimper,
und heimatlos macht mich das Blütenblatt
des Lids, das sanft sich unterm blassen Monde
schließt. Ich taumle, eine trunkne Biene,
um deines Blumenmundes warmen Hauch
und sauge Lust aus jedem klaren Tropfen,
den wie an Doldenspitzen dein süßes Wort
mir in der Sonne perlt, wie graut mir aber
vor der Dämmerstunde, wenn das bittre
Harz der Wehmut quälend langsam quillt.
Ich niste, ein herabgefallener Käfer,
im Wirbel deiner Locke, in weiches Dunkel
eingehüllt, und funkle manchmal wie Achat
und Carneol von Zwielicht überschwemmt,
wenn unter Lauben du des Abends wandelst,
doch graut mir vor dem Sturm, der kommt,
schon geht ein Beben durch die Angst der Zweige,
schon sickert fahler Glanz aus müden Knospen,
die ihre Tränenschalen auf den Teichen drehn,
Sturm, der deines Haares zarte Büschel
grausam schüttelt, Sturm, der mich mit Blitzen
eines harten Kamms aus dem Asyl
der Träume fegt, dorthin, ins Unbehauste,
dorthin, ins Niemandsland der stummen Schatten.
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