Ich sage nein
Ich sage nein zum Rausch der Kollektive,
die geifernd von gepantschtem Fusel schwanken
aus Phrasenfäulnis, Bittersäften, kranken,
von Früchten zwischen wurmzerfressenen Ranken.
Mild nährte der Athene Gabe, die Olive.
Ich sage nein zum Rausch der Kollektive.
Ich sage nein zum Wahn der feilen Mengen,
ob sie das Banner mit dem Irrstern pflanzen,
ekstatisch um die Freiheitsgöttin tanzen,
auf Blutgerüsten wimmeln, schwarze Wanzen.
Licht hat getropft in Hellas Laubengängen.
Ich sage nein zum Wahn der feilen Mengen.
Ich sage nein zu hohler Trommeln Dröhnen,
ob sie von einer neuen Erde künden,
vom Weltenbrand, den Greise blind entzünden,
von Giften, die im Erdennabel münden.
Wie leise sang Ovid, Rom zu versöhnen.
Ich sage nein zu hohler Trommeln Dröhnen.
Ich sage nein zur ausgelaugten Sprache,
anämisch unter Zeitungsparasiten,
verwarzt von nonbinären Proselyten,
des Eros bar bei Geistern ohne Mythen.
Wie glitzert Venus noch in fahler Lache.
Ich sage nein zur ausgelaugten Sprache.
Ich sage ja zum Worte, heilig-nüchtern,
das einsam quillt aus dunkler Schwermut Wunde,
zum Rätselvers aus des Propheten Munde,
dem stillen Traumlicht in der Weihestunde.
Vergil tönt königlich, Herz sanft und schüchtern.
Ich sage ja zum Worte, heilig-nüchtern.
Comments are closed.