Skip to content

Ich mache keinen Mucks

07.03.2014

Café Ypsilon, Berger Straße, Frankfurt am Main

Sogar das trockne Vorjahrsblatt dreht sich im Wind
und raschelt vor sich hin.

Ich hocke ungerührt
und mache keinen Mucks.

Wie das erste milde Licht
der halb verschlossenen Knospe
die Schüchternheit
hat leise, leise
weggeküsst –
so kam dein Lächeln spät.

Sogar das neu ergrünte Schilf
am Teichesrand
schickt sich zu flüstern an
und wiegt sich schelmisch.

Ich hocke ungerührt
und mache keinen Mucks.

Die wärmste Melodie entfloss nicht deinem Mund.
Das zärtlichste Wort hobst du nicht auf die Lippen.

Das wärmste, zarteste Gefühl tropfte dir
vom Zeige-, Neige-, Schweige-Finger:
Der hat hüpfend und lüpfend,
tänzelnd und scharwenzelnd
mir süß Geheimnis offenbart.

Sogar der lahme Hund trippelt
den lauten Kindern hinterdrein
und knurrt launisch die Alte mit dem Gehwägelchen an,
als wärʼs eine Vogelscheuche.

Ich hocke ungerührt
und mache keinen Mucks.

Kommentar hinterlassen

Note: XHTML is allowed. Your email address will never be published.

Subscribe to this comment feed via RSS

Top