Horaz, Oden, Buch III, 19
Quantum distet ab Inacho
Codrus pro patria non timidus mori
narras et genus Aeaci
et pugnata sacro bella sub Ilio:
quo Chium pretio cadum
mercemur, quis aquam temperet ignibus,
quo praebente domum et quota
Paelignis caream frigoribus, taces.
da lunae propere novae,
da noctis mediae, da, puer, auguris
Murenae: tribus aut novem
miscentur cyathis pocula commodis.
qui Musas amat imparis,
ternos ter cyathos attonitus petet
vates; tris prohibet supra
rixarum metuens tangere Gratia
nudis iuncta sororibus.
insanire iuvat: cur Berecyntiae
cessant flamina tibiae?
cur pendet tacita fistula cum lyra?
parcentis ego dexteras
odi: sparge rosas, audiat invidus
dementem strepitum Lycus
et vicina seni non habilis Lyco.
spissa te nitidum coma,
puro te similem, Telephe, Vespero
tempestiva petit Rhode;
me lentus Glycerae torret amor meae.
Wieviel älter wohl Inachus
als Codrus sein mag, der furchtlos fürs Vaterland
starb, als Aeacusʼ Stamm und als
die Kriegszüge um das heilige Ilion,
das kommt leicht von den Lippen dir.
Was ein Chierkrug jetzt kostet, wer Wasser uns
heiß macht über dem Herd, wer
uns ein Dach gönnt und wann ich mich erholen kann
vom pälignischen Frost: du schweigst.
Gieß rasch, Sklave, auf Neumond ein und Mittnacht, auf
Murena, den Auguren, und füll
jedem ganz wie er will, drei oder neun Mal, nach.
Wer die ungleichen Musen liebt,
drei Mal drei sei das Maß ihm, dem begeisterten
Seherdichter. Die Grazie bleibt
bei drei Krüglein, sie schreckt das Gezänk und schmiegt
sich lieber in die Arme der
nackten Schwestern. Es heilt heilloses Rasen. Kein
Atem strömt durch die Pfeifen aus
Berecyntia? Was schweigt an der Mauer die
Flöte neben der Lyra? Ich
hasse knausernde Hand! Streue die Rosen, soll
Lycus neidisch den tollen Lärm
hören und die abhold Lycus, dem alten, die
Nachbarin. Wie erglänzt der Bausch
deiner Haare! Mit dir geht auf der Abendstern
so hell, Telephus! Dir prangt reif
Rhodes Mund. Mich entnervt Glyceras lahme Lust.
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