Horaz, Oden, Buch II, 5
Nondum subacta ferre iugum valet
cervice, nondum munia conparis
aequare nec tauri ruentis
in venerem tolerare pondus;
circa virentis est animus tuae
campos iuvencae nunc fluviis gravem
solantis aestum, nunc in udo
ludere cum vitulis salicto
praegestientis. tolle cupidinem
inmitis uvae: iam tibi lividos
distinguet autumnus racemos
purpureo varius colore.
iam te sequetur (currit enim ferox
aetas et illi quos tibi dempserit
adponet annos), iam proterva
fronte petet Lalage maritum
dilecta, quantum non Pholoe fugax,
non Chloris albo sic umero nitens
ut pura nocturno renidet
luna mari, Cnidiusve Gyges,
quem si puellarum insereres choro,
mire sagacis falleret hospites
discrimen obscurum solutis
crinibus ambiguoque voltu.
Das kann sie noch nicht, schleppen gebeugten Kopfs
das Joch, sich ins Zeug legen der Schwester gleich,
noch tragen des Stieres schwere Masse,
wenn er in brünstigem Rasen sie deckt.
Dem satten Grün der Wiesen entgegen strebt
dein junges Kalb. Bald taucht es in Bäche und
sucht Kühlung vor der Sommerglut, bald
hüpft es in wässrigem Weidengrund mit
den Schwestern im Spiel. Greif nach der Traube nicht,
die unreif noch. Schon lockt dich herbstliches
Gepränge mit Blaubeeren, die dir
zwischen dem Purpur der Blätter schweben.
Schon trottet sie dir willig entgegen, gab
ihr doch die Zeit, die reißende, Jahre zu,
die dir sie geraubt hat, schon stößt den
Bräutigam Lalages kecke Stirn, und
sie bettelt, die süße, mehr als je Pholoe,
längst flügge, mehr als Chloris, wie glänzte ihr
der Schnee der Haut, als glömme reiner
Mond auf dem nächtlichen Meer, und mehr als
aus Knidos Gyges, stecktest du den zum Chor
der Mädchen, wunders narrten den Feinsinn des
erlesenen Kreises seine
wallenden Haare und feuchten Augen.
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