Holder Knabe
Die Sonnenfäden, holder Knabe,
sie glänzten dir im wirren Haar,
du fühltest kaum, wie milde Labe
aus blauem Kelch geflossen war.
Du gabst dem Dunkel sie verloren,
den Purpurball, die feuchte Glut,
und siehst nicht, wie für dich erkoren
ein Schwan im Blumenodem ruht.
Wir hätten kniend uns gefunden
wie Hirten vor dem Sonnenkind,
im Lied das süße Weh empfunden,
das wie der Tau der Rose rinnt.
Nun zittert über deinem Grabe
der Efeu, schon ergraut von Staub,
von droben rauschet, holder Knabe,
sternloser Nächte schwarzes Laub.
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