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Heidnisches Abendsonett

12.03.2025

Durch Dickicht-Schatten dringt noch blaues Rufen.
Zerzauste Wolken-Rüschen, die sich röten.
Gedämpften Schmerzes träuft Nachtvogels Flöten
den Tau des Abschieds auf bemooste Stufen.

Die Echsen flohen, die im Feuer ruhten.
Als fröre sie, hüllt Rebenlaub die Beere.
Es schwimmt der Mond, das Mal der großen Leere,
der Asphodele gleich auf Lethes Fluten.

Mag sich, was Rätsel sprach, die Wunde schließen
und Stille deinen wilden Sinn befrieden,
wenn Venus’ Tränen in das Dunkel fließen.

Erduldend, was vom Schicksal dir beschieden,
von Nacht gezeugt und Strahlen, namenlosen,
weht hin dein Tag wie weher Duft von Rosen.

 

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