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Halme grüner Verse

02.08.2023

Mohnfelder, Flammen, die das Herz zerkochten,
ein Kuckuck rief dem Gott der Hirten nach.
Du gingst, ins Haar des Herbstes Gold geflochten,
es blich im Mond, der durch die Wipfel brach.

Uns fröstelte vom heißen Schrei der Grille,
und jäh war er verstummt, doch nicht die Qual,
die in uns bettelte um Schlaf und Stille,
den Tau des Efeus am bemoosten Mal.

Im Dämmer glänzten schwarz Holunderbeeren,
sanft preßten wir das Schweigen, Hand in Hand,
süß war es uns, der dunklen Glut zu wehren,
die einst in roten Küssen war entbrannt.

Laß, Dichter, Halme grüner Verse sprießen
am Rinnsal, wo des Abschieds Tränen fließen.

 

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