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Glück und Unglück

23.07.2021

Das Glück ist wie ein dunkles Flüstern
von Blättern, die schon Schatten sind,
ein Wasserglanz, vertropft im Düstern,
der sagt mit Düften „Sinke!“, Wind.

Das Unglück ist wie helles Schrillen
von Gläsern, die der Strahl zerkratzt,
ein Kelch, den goldne Tropfen füllen,
woran ein Mund vergebens schmatzt.

Das Glück ist wie ein banges Lauschen
auf Quellen, die verschüttet sind,
und keinem sickert weich das Rauschen,
löst es ihm auf nicht Starrsinns Grind.

Das Unglück ist wie stummes Sehren
von Gräsern, die der Mond beschneit,
ein Kelch, den Lippen bebend leeren,
doch nimmer stillt die Bitterkeit.

 

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