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Giovanni Pascoli, Il gelsomino notturno

23.10.2019

Aus: Canti di Castelvecchio

E s’aprono i fiori notturni,
nell’ora che penso ai miei cari.
Sono apparse in mezzo ai viburni
le farfalle crepuscolari.

Da un pezzo si tacquero i gridi:
là sola una casa bisbiglia.
Sotto l’ali dormono i nidi,
come gli occhi sotto le ciglia.

Dai calici aperti si esala
l’odore di fragole rosse.
Splende un lume là nella sala.
Nasce l’erba sopra le fosse.

Un’ape tardiva sussurra
trovando già prese le celle.
La Chioccetta per l’aia azzurra
va col suo pigolio di stelle.

Per tutta la notte s’esala
l’odore che passa col vento.
Passa il lume su per la scala;
brilla al primo piano: s’è spento…

È l’alba: si chiudono i petali
un poco gualciti; si cova,
dentro l’urna molle e segreta,
non so che felicità nuova.

 

Jasmin der Nacht

Es tun sich auf die Blumen der Nacht
zur Stunde, da ich gedenke der Meinen,
zwischen Schneeballbüschen sind erwacht
Falter, die durchs Dämmerlicht scheinen.

Längst sind alle Rufe verstummt:
Aus einem Haus allein noch Lallen.
Schlafes Nester, unter Flügeln vermummt
wie unter Wimpern Augenballen.

Aus offenen Kelchen schwebt
von roten Erdbeeren Duft.
Eine Kerze, die das Zimmer belebt.
Gräser sprießen über der Gruft.

Eine Biene, die surrend säumt,
findet die Waben vergeben.
Auf blauem Beet die Henne träumt,
die Sternküken quieken daneben.

Über die Nacht hin verlor
der Duft sich in luftigen Gazen.
Die Kerze steigt die Treppe empor,
glimmt im ersten Stock, ward ausgeblasen …

Morgen graut: Ein wenig zerknüllt
schließen sich die Blüten. Was in einer
Urne sanft, geheimnisumhüllt
brütet an neuem Glück, weiß keiner.

 

Anmerkung zum Verständnis:
„La Chioccetta“, die gluckende Henne, steht in Italien volkstümlich für das Sternbild der Plejaden.

 

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