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Lichte Ghasele

01.03.2022

Gibst du mir nichts in diesem Grauen
als deiner Augen feuchtes Blauen,
dem Küssenden ein weiches Wandeln
auf Stirn und Wangen, hellen Auen,
dem über Strahlen Strauchelnden
den Schatten hold gebogner Brauen,
den Flocken wirrer Unmutwirbel,
an warmer Lippen Hauch zu tauen –
gibst du mir alles, Sonnenfäden,
mir lichten Lieds Gespinst zu bauen.
Was könnte Größeres ich wollen
als deines Lächelns Blume schauen?
Du linderst, wie der Mond, der wandert,
die Flut, wenn sich die Ängste stauen,
und wandelst sanft durch Lauben funkelnd
in einen Gläubigen den Lauen.
Was kann ich Dürftiger denn geben?
Nicht Rosenlicht im Morgengrauen,
im Dämmerschein nicht Tau von Reben,
nur dunkler Quelle Strom, Vertrauen.

 

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