Gestalt des Lebens
Du siehst an Baum und Blatt, an Blütenblicken
kein Zeichen, das ins Grübeln will verstricken,
ob die Gestalt des Lebens sich verneint.
Mag heißer Strahl, die Peitsche Sturm es quälen,
kein Leben mag den Schatten sich vermählen,
auf daß es liebeskrank sich selbst beweint.
Wenn Schicksal eine Pfote auch zerfetzte,
der treue Hund reckt hin die unverletzte,
und offen glänzt sein Auge deinem Blick.
Der Dorfidiot, dem nie ein Weib sich schenkte,
fand Trost, wenn sich der Pferdenacken senkte,
ein Schnauben hielt vorm Abgrund ihn zurück.
Doch die ihn suchen, werden ihn nicht finden,
der Sinn kann sich nur wie die Ranke winden
um einen Stamm, den dunkle Erde nährt.
Die eitel eignes Mark zerdachten, fliehe,
ihm danke, daß er dich ins Blaue ziehe,
dem Duft des Worts, der allen Zweifeln wehrt.
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