Geduld des Dichters
Wie fauler Fusel nach dem Saufgelage
stinkt jedes Wort, vom Ahnengeist geliehen,
das sie gegurgelt und dann ausgespien,
im Abort schäumen Mär und Wundersage.
Barbaren, die auf Herthas Veilchen spucken
und Romas edlen Lorbeer niederreißen,
Gedichte, die wie Schnee auf Gipfeln gleißen,
und sich nicht in ihr Phrasendickicht ducken.
Doch sagt ein Wehen schon vom Ungewitter,
und stumme Blitze sind wie Götterboten,
daß auferstehen aus der Nacht die Toten,
hell blühen wird das Wort am Schattengitter.
In Katakomben harre mit den Frommen,
bis, Dichter, deine Engel wiederkommen.
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