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Gedämpften Tons

08.09.2024

Für den Menschen ist das Ewige, Wichtige, oft durch einen undurchdringlichen Schleier verdeckt. Er weiß: da drunten ist etwas, aber er sieht es nicht. Der Schleier reflektiert das Tageslicht.

Ludwig Wittgenstein

 

Das Pathos edler Phrasen wirkte hohl,
als würde plötzlich eine Wunde nässen,
die unter dem Verband man fast vergessen,
und alles, was nicht heilt, wär nun frivol.

Des Lichtes Fäden scheinen blind verstrickt
in einen Knäuel, der nicht zu entwirren,
und, wie Insekten in ein Spinnweb, schwirren
die Worte in den Schleier, der erstickt.

So dämpfe, wenn es dämmert, deinen Ton,
damit die tiefen Seufzer aufwärts quillen,
die, Dichter, dir vertraut, des Orpheus Sohn.

An Reimen, die wie blaue Falter glommen,
mag ihren Durst die alte Spinne stillen,
freu dich des kleinen Käfers, der entkommen.

 

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