Gang ins Abendrot
Ins Abendrot, wenn sich die Schatten längen,
ist uns ein Gang zu zweien noch beschieden,
als blaue Abgrundtiefen Gottes Frieden,
als tropfe goldnes Licht in Abschiedssängen.
Das Ungesagte quillt wie Tau der Rose
in deiner Augen Dunkelglanz und Feuchte,
daß wieder mir dein sanftes Lächeln leuchte,
tut sich der Himmel auf, die Herbstzeitlose.
Hat auch die Bläue Wolke überquollen,
macht dunkles Brausen Laub und Gräser zittern,
scheint Mondes zarte Barke wie verschollen,
wir halten eins am andern uns gleich Ranken,
die fromm sich kreuzen wie zu Schweigegittern,
wenn ihre Blüten auch im Winde schwanken.
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