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Gabriele D’Annunzio, L’Erba

14.09.2019

Aus: Hortulus animae

Erba che il piede preme, o creatura
umile de la terra, tu che nasci
ovunque, in fili tenui ed in fasci,
e da la gleba e da la fenditura,

e sempre viva attendi la futura
primavera nei geli orridi, e pasci
l’armento innumerevole, e rinasci,
pur sempre viva dopo mietitura,

erba immortale, o tu che il piede preme,
io so d’un uomo che gittò nel mondo
un seme come il tuo dolce e tenace;

e nulla può distruggere quel seme…
- Pensa l’Anima un carcere profondo
ove l’erba germoglia umile in pace.

 

Das Gras

Gras, unter Ferse geduckt, o Kreatur
der Erde demutvoll, du kannst gedeihn
überall, als schwacher Halm, im Rain,
auf Schollen, in der Furchenspur,

ewig lebend harrst du der Sonne nur,
wenn Frühjahr taut den grausen Frost, bis dein
Ergrünen Herden wieder nährt, o nein,
kein Sensenstreich mäht deine Urnatur,

unsterblich Gras, das Füße leicht zerdrücken,
ich weiß um ihn, der säte einen Keim
auf diese Welt, wie deinen, süß und hart.

Und nichts kann diesen Keim jemals zerstücken …
– Denk dir die Seele: ein Verlies, geheim,
und drüber wuchert Gras, so friedlich-zart.

 

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