Gabriele D’Annunzio, Ai Lauri
Aus: Hortulus animae
Lauri, che ne la grande ombra severa
accoglieste il pensoso adolescente,
parlatemi di lui, la prima sera.
Parlatemi di lui benignamente
vecchi lauri, però ch’egli forse ode;
però ch’egli è lontano e pur presente.
Quanto v’amava il giovine custode!
E quante volte a la sua fronte amica
tendeste i rami in ascoltar la lode!
Egli leggea quel libro ove pudica
l’Anima geme, lacrima e desìa
chiusa nel velo d’una Grazia antica.
Lento d’intorno il bel giardin salìa
fiorendo, come un sogno dal cuor sale;
rigato da la pura melodìa,
in una luce insolita spirtale
che non era del cielo ma sul mondo
effusa da la pagina immortale.
O lauri, io son colui. Non più m’ascondo.
20Io son colui che lesse il libro e vide
quella luce e gioì nel cor profondo.
Tutto è perduto? Il raggio ultimo irride
nel gran bacino l’acqua putre e scarsa;
il paone su l’alto muro stride;
tra la gramigna livida e riarsa
giacciono spenti i cari iddii del loco…
Ogni divinità dunque è scomparsa?
Sol giunge suono di campane fioco.
A qual dolore l’onda pia si frange!
L’ombra invade una casa a poco a poco,
la triste casa ove mia madre piange.
An die Lorbeeren
Ihr Lorbeern, ihr habt im Schatten einst bewacht,
im hohen, strengen, den sinnenden Sohn,
sagt mir von ihm in dieser ersten Nacht.
Erzählt von ihm in einem milden Ton,
ihr Lorbeern alt, weil er vielleicht uns hört,
er ist wohl fern und dennoch nahe schon.
Wie hat der junge Hüter euch verehrt,
wie oft habt ihr die holde Stirne mild
mit Zweigen gestreift, von seinem Lob betört!
Er las in jenem Buch, wo schamerfüllt
die Seele stöhnt und Träne und Begier
antiker Anmut Schleier tief verhüllt.
Langsam tat sich auf des Gartens Tür
zum Blütenreich, wie Herzen Traum entspringt,
gekräuselt von reiner Melodien Zier,
ins Licht, von unerhörtem Geist beschwingt,
das nicht vom Himmel, sondern dieser Welt
aus einer Quelle floß, die ewig singt.
O Lorbeern, ich binʼs, seht mich unverstellt.
Bin jener, der das Buch gelesen und erschaut
dies Licht, das Herz von Freude ganz erhellt.
Ist alles aus? Auf Wassers schmutzige Haut
im großen Rund speit Spott der letzte Strahl.
Es kreischt der Pfau auf hoher Mauer laut.
Zwischen Quecken, bläßlich und verbrannt,
liegt der Heimatgötter edler Chor …
Ist nun alle Göttlichkeit verbannt?
Nur Klang von Glocken flutet matt ans Ohr.
Die fromme Woge bricht ein Schmerz, versteint!
Das Dunkel kriecht an einem Haus empor,
das düstre Haus, wo meine Mutter weint.
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