Fäden des Abendlichts
Das Wahre, Ganze können wir nicht sagen,
wir haben nur die Splitter, nur die Funken,
die bald in schwarzer Meerflut sind versunken.
Und wandeln wir beherzt an hellen Tagen,
ist jeder von der hohen Nacht schon trunken,
von der kein Wort, kein Traum, kein Stern kann sagen.
Mag auch der Hymne Sang zum Azur steigen,
und höher flügeln wie mit Adlerschwingen,
der blaue Abgrund wird ihn jäh verschlingen.
Im Laub der Dämmerung wiegt sich das Schweigen.
Zart sind die Schatten, die uns niederringen,
mag auch der hohe Sang zum Azur steigen.
Das schlichte Brot des Worts soll uns genügen,
der klare Wein aus heimatlichen Reben,
Lied, das aus Fäden Abendlichts wir weben.
Daß uns nicht reiße Angst aus Sinngefügen,
ergreift sie auch des Ungrunds dunkles Beben.
Das süße Licht des Lieds soll uns genügen.
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