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Ezra Pound, Threnos

02.01.2019

No more for us the little sighing.
No more the winds at twilight trouble us.

Lo the fair dead!

No more do I burn.

No more for us the fluttering of wings
That whirred in the air above us.

Lo the fair dead!

No more desire flayeth me,
No more for us the trembling
At the meeting of hands.

Lo the fair dead!

No more for us the wine of the lips,
No more for us the knowledge.
Lo the fair dead!

No more the torrent,
No more for us the meeting-place
(Lo the fair dead!)
Tintagoel.

 

Nie wieder uns die leisen Seufzer.
Nie wieder wird uns Wind im Zwielicht wirren.

Sieh, der schöne Tote!

Nie wieder hab ich Flammen.

Nie wieder uns der Flügel Flattern,
die über uns die Luft durchschwirrten.

Sieh, der schöne Tote!

Nie wieder mir der Sehnsucht Häuten,
nie wieder uns das Beben,
wenn sich die Hände finden.

Sieh, der schöne Tote!

Nie wieder uns der Wein der Lippen,
nie wieder uns das Wissen.
Sieh, der schöne Tote!

Nie wieder Wildbachs Rauschen,
nie wieder uns der holde Ort
(Sieh, der schöne Tote!)
Tintagel!

 

Anmerkung zum Verständnis:
Es handelt sich um ein Rollengedicht aus Pounds Gedichtband „Personae“ (1909). Die Maske („Persona“), in die der Dichter schlüpft, ist Isolde, die Tristan, ihren Geliebten, tot am Strand findet („der schöne Tote“) und beklagt; daher der Titel „Threnos“ (Totenklage). Tintagel oder Tintagoel ist der Name der Burg des Königs Marke, der Ort ihrer tragischen Liebesbegegnung.

 

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