Ernstes Lied vom Glücklichsein
… denn Liebe ist Wohltun in Freude …
Dem Glücklichen lächelt das Leben,
winkt mit seinen Glöckchen der Mai,
mit Äpfeln leuchtet Oktober
und Christnacht weckt ihn mit Liedern.
Du, lauf nicht davon,
wenn die Stare im Hinterhof schreien,
die Fenster beschlagen,
der Ofen ausgeht.
Der Glückliche bleibt treu auch im Unglück.
Glücklich zu sein ist hoch überm dunklen Wald des Lebens,
wo die Maus quietscht im Schnabel der Eule,
unser Stern der Verpflichtung,
der glitzert aus offener Nacht
und dableibt,
auch wenn ihn überblendet die Sonne des Alltags,
die dir den Schatten der Muße wegfrisst,
die Sonne des Rechts und des Krieges,
die die schöpfend-schenkende Hand lähmt
und das Fleisch schält von den Knochen.
Das Licht des Sternes verwirrt nicht und wütet nicht –
es ist wie der Kerze milder Schein,
in der einen Hand des Beters gehalten,
zärtlich umhegt von der andern.
So geht er den schweren Weg, den leichten,
durch das dunkle Kirchenschiff,
von der Schwelle bis zur Apsis.
Uns selber gut sein ist höchster Sinn –
du aber verschwindest wieder und wieder
in den Rauchschwaden, die beißen und kränken,
den flüsternden, schreienden Flammen,
die blenden und schmelzen.
Du verschwindest in Nebeln, die dich narren.
Schließe die Augen vor beißender Kränkung
und gönn dir die Träne,
schlüpf in die Haut des Salamanders
und spring durch die Flammen.
Hör mich deinen Namen rufen und komm.