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Entblößt

20.11.2024

Die nichts zu sagen haben, werden schrill,
und die sich selbst belügen, müssen schreien.
Wie ist es in der hohen Nacht so still,
wenn Flocken, die nicht blenden, lautlos schneien.

Die dreist sich preisen, wickeln Talmigold
um kalte Stümpfe, abgestorbene Phrasen.
Sein achtend nicht, dem Götzendienst abhold,
läßt der Psalmist die Schar der Verse grasen.

Die Schminke meide, Dichter, und das Schnalzen,
auch knirscht das spitze Knie im Hinkjambus,
will dein Gerippe mit den Schönen walzen.

Auf hoher Schwelle wird der Engel zischen:
„Ein Spritzer ist dein Wort aus trübem Fluß,
ein Fleck ist es, vom Tisch des Herrn zu wischen.“

 

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