Einst und jetzt
Den Fussel oder warʼs ein Flaum,
vom Hühnerhof hereingeweht,
hat von der Schulter dir die Mutter
(der erste gute Anzug, Kind)
mit der vom Wringen roten Hand
flugs weggewischt.
Wie lange ist das her,
jetzt ist der Flaum verbrannt,
der Anzug ward zu Lappen,
die Hand, die immer Staub
und gerne Stäubchen wischte,
selber Staub.
*
Und mit den Kameraden (alle
in ihren neuen blauen Anzügen,
die weißen Rüschenmädchen
knieten fern in anderen Bänken)
mit allen einzustimmen:
Du geheimnisvolle Rose
Du Pforte des Himmels
Du Morgenstern
Du Trösterin der Betrübten
Wie ist der Klang verhallt,
jetzt tropft durch die Stille
der Nacht aus der Küche
monoton der Wasserhahn
in das öde unterirdische
Museum der Erinnerung,
wo dumpf gurrend eine Taube
auf dem einäugigen Kopf
der Madonna sitzt.
*
Aus aufgeplatzten Scheiten
Zischen, Sprühen, Singen,
wenn rings die Nacht
die funkelnde Spindel drehte
und dunklen Augen
der helle Tau des Traums
im Schein der Flammen glänzte.
Vom Wasser haben wir’s gelernt,
vom Wasser.
O Wandern, Wandern meine Lust,
o Wandern!
Das Wasser ist verrauscht,
die Wege sind geteert,
ergraut das Herz
im kalten Rauch der Nacht.
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