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Einfach gesagt

17.06.2013

Begnügen wir uns mit einem bäurischen Mahl –
sagen wir, Bratkartoffeln, Speck,
ein Omelette und frischen Salat
stell ich dir auf den Tisch, mein Lieber.

Ach was, auf die warme Schieferplatte im Rain,
so sparen wir uns
unter Holunder- und Ginstergebüsch
den zierlichen Aufwand der Vasen.

Einen reifen Bordeaux hab ich dir mitgebracht
und zwei Gläser, ungeschliffen,
doch feingeblasen und handlich.

Einen Anwuchs poetischer Zierden
erwartest du dir an dieser Stelle,
so duftigem Plätzchen,
als müssten Zikaden oder Nachtvögel
streichen und schwingen?

Das war, das ist, mein Lieber,
die einfache Dichtung,
die nach ein wenig Geplauder,
genüsslichem Schlürfen
und kleinen aparten Rülpsern
beim fahlen Rufen des Uhus
mit leichtem Atem sich dehnt
bis an den Rand der Nacht,
unter das Rätselgeflimmer
astraler Inschrift.

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