An einen künftigen Dichter
Ein Trank, geschöpft aus jungfräulicher Quelle,
der eines Wandrers müden Sinn belebt,
erquickend sei dein Wort, wenn vor der Schwelle
der Mond schon Träume um die Ranken webt.
Wem aber ward die Waldnacht nicht geheuer,
er kennt den Weg nicht mehr, vergaß das Ziel,
da winkt durchs Dickicht traulich ihm ein Feuer,
und seine Schwermut hüpft, ein Kind zum Spiel.
Dein Vers, er sei der Trank, dem Freund zu reichen,
wenn ihn der Durst zu deiner Quelle lenkt,
dem Lodern ferner Flammen mag er gleichen,
das Irrsal heim, zum Hort die Angst zu leiten.
Bedenk, den Trank hat fremde Gunst geschenkt,
dein Feuer zehrt an dunklen Wachstums Scheiten.
Comments are closed.